Der aus dem griechischen stammende Begriff Horoskop bedeutet in seiner wörtlichen Übersetzung 'Stundenschau' (gr. horo = Stunde; gr. skopein = schauen). Erstellt ein Astrologe also für einen Menschen das Horoskop, so fertigt er eine schematische und symbolische Darstellung an, welche die 'kosmische Situation' zum Zeitpunkt der Geburt bezogen auf den Geburtsort wiedergibt. Nach dem astrologischen Gesetz 'Wie oben so unten' stellt der menschliche Mikrokosmos ein Abbild des Makrokosmos dar. So gesehen handelt es sich bei einem Horoskop also auch um ein Bild der inneren menschlichen Natur, um eine Seelenlandkarte. Mit Hilfe des Horoskops ist der Astrologe nun in der Lage, ein individuelles und tiefgründiges Bild der menschlichen Natur zu erstellen.
Bei einem Horoskop handelt es sich um eine astronomisch exakte Himmelslandkarte. In ihr sind die Tierkreiszeichen, die Häuser (Erdraumfelder), Planeten und deren Aspekte zueinander (Winkelbeziehungen) erfasst. Eine solche Himmelslandkarte muss für jeden Menschen persönlich berechnet und gezeichnet werden. Da ein Horoskop auf die Geburtskoordinaten von Raum und Zeit ‚geeicht’ ist, bleibt somit auch in der Astrologie das psychologische Primat der menschlichen Individualität unangetastet: An einem Ort kann zu einer Zeit nur ein Mensch geboren werden. Demnach ist jedes Horoskop einmalig. – Wenn allerdings zwei Menschen zu einem ähnlichen Zeitpunkt an einem gleichen Ort geboren werden, wie das bei Zwillingsgeburten der Fall ist, so sind die Unterschiede zwischen den Horoskopen jedoch nur gering.
Um ein Horoskop erstellen zu können braucht man also die Kenntnis der exakten Geburtszeit. Hierbei ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich nicht nur auf die häufig von der Mutter mitgeteilten Angabe zu verlassen, sondern sich die behördlich registrierte Zeit zu besorgen. Diese ist meist mit einer viertelstündlicher Toleranz exakt, was von der Mehrzahl der Astrologen als hinreichend genau akzeptiert wird.
Bei einer detaillierteren Betrachtung der Horoskopzeichnung fällt sofort die Komplexität der symbolischen Darstellungsform ins Auge [1]. Offensichtlich sind in einem Horoskop eine Fülle von Informationen enthalten.
Der kreisförmige Aufbau des Horoskops setzt sich aus fünf Schichten zusammen, welche man auch als Bausteine des Horoskops bezeichnen kann:
Dieses Schichtenmodell geht davon aus, dass die äußerste Schicht (das Häusersystem) den Menschen so darstellt, wie er von außen erscheint, die Horoskopmitte hingegen seinen Seelenkern symbolisiert, welcher jedem Menschen nur in der Innenschau zugänglich ist.
Die äußere Schicht des Horoskops bildet das System der zwölf Häuser. Diese werden gegen den Uhrzeigersinn gezählt, mit dem 1. Haus beginnend.
Die Häuser stehen in Analogie zu den Tierkreiszeichen, so entspricht das 1. Haus dem 1. Zeichen, dem Widder, das 2. Haus dem 2. Zeichen, dem Stier usw..
In psychologischer Hinsicht drückt das Häusersystem die Orientierung des Menschen in der Welt aus. Insofern gibt es Auskunft über seine Lebenssituation allgemein, aber auch über persönliche Interessen, erworbene Fähigkeiten und sein Verhalten. Insgesamt spiegeln sich also Motivationsstruktur und Umweltbedingungen hier wieder.
Die Spitzen (Anfänge) der vier Eckhäuser 1, 4, 7, 10 haben auch noch folgende Bezeichnungen:
01. | Haus | Aszendent (AC) |
04. | Haus | Imum coeli (IC) |
07. | Haus | Deszendent (DC) |
10. | Haus | Medium coeli (MC) |
Je nachdem wie die Häuser berechnet werden, kann man verschiedene Häusersysteme unterscheiden. Obwohl es über 10 verschiedene Systeme gibt, sind de facto nur die Placidus-Häuser, sowie die GOH (‚Koch-Häuser’) gebräuchlich. Bei diesen sind die Hauptachsen (AC-DC und MC-IC) gleich, jedoch ergeben sich (leichte) Unterschiede bei den Zwischenhäusern (2,3,5,6,8,9,11,12).
Prinzipiell kann man jedem Haus – wie auch jedem Tierkreiszeichen, Planeten und Aspekt – eine unbegrenzte Anzahl an Entsprechungen (Analogien) zuordnen. In der folgenden Übersicht zu den zwölf Häuser werden einige wichtige Schlüsselbegriffe aufgelistet [2].
Haus | Entsprechung | Bedeutung |
01. Haus | Widder | Persona, Ich, Selbstbild, Image, Spontaneität, Engagement, Schwung. |
02. Haus | Stier | Mittel des Ichs, Besitz, Substanz, Lebensraum, Sicherheitsstreben. |
03. Haus | Zwillinge | Analytisches Denken, Kommunikation, Sprache, Marktplatz des Lebens. |
04. Haus | Krebs | Kollektiv, Familie, Herkunft, Vergangenheit, Unbewusstes, Traumleben. |
05. Haus | Löwe | Selbstdarstellung, Meisterschaft, Erotik, Risiko, Konkurrenz. |
06. Haus | Jungfrau | Arbeit, soziales Denken, Existenzsicherung, Dienst, Organisation. |
07. Haus | Waage | Partnerschaft, Umwelt, Du, Ausgleich, Ergänzung, Umgangsformen. |
08. Haus | Skorpion | Gesellschaftliche Pflichten, Tabus, Krisen, Wandlungen, Tod. |
09. Haus | Schütze | Selbständiges Denken, Religion, Philosophie, Weltbild, Reisen, Lehrtätigkeit. |
10. Haus | Steinbock | Individuum, persönliche Ziele, Beruf und Berufung, Öffentlichkeit. |
11. Haus | Wassermann | Gruppen, Ethik, Freundschaft, politische Ideen, elfenbeinerner Turm. |
12. Haus | Fische | Rückzug, Isolation, Allein-Sein, Transzendenz, Spiritualität. |
Eine Schicht weiter innen befinden sich die zwölf Tierkreiszeichen. Die Tierkreiszeichen bilden im Grunde einen uralten Kalender, und stellen somit den Rahmen für die Betrachtung des Jahreszyklus dar. Insofern ist durch den Tierkreis ein kosmisches Bezugssystem gegeben, das eine Verbindung zu den Naturgesetzen aufweist. Dieser beginnt mit dem Zeichen Widder, welches mit dem Frühlingsanfang gleichgesetzt ist. Wie die zwölf Häuser werden auch die Tierkreiszeichen gegen den Uhrzeigersinn durchgezählt.
Insgesamt entsprechen die Tierkreiszeichen den natürlichen, bzw. angeborenen Anlagen des Menschen, und stehen so z.B. in Verbindung mit seiner inneren Struktur.
Traditionell werden den zwölf Zeichen die vier Elemente (Feuer, Erde, Luft, Wasser), sowie die drei Kreuze (kardinal, fix, veränderlich) zugeordnet. Die Elemente entsprechen dabei u.a. den vier Temperamenten (cholerisch, melancholisch, sanguinisch, phlegmatisch), die Kreuze symbolisieren drei verschiedene Energietypen (aktiv, passiv, neutral). [3]
Schon seit der Antike werden den zwölf Zeichen jeweils Planeten als sog. ‚Planetenherrscher’ zugeordnet. Diese Planetenherrscher sind von ihrer Qualität her dem Zeichen verwandt. Außerdem nimmt man an, dass sie sich dann besonders gut entfalten können, wenn sie in ihrem eigenen Zeichen stehen.
Nachdem man seit Ende des 18. Jahrhunderts weitere neue Planeten (Uranus, Neptun, Pluto) entdeckt hat, wurden diese zusätzlich den Zeichen zugeordnet, so dass nun drei Zeichen einen zweiten Planetenherrscher haben.
Symbol | Zeichen | Planet | Kreuz/Element | Entsprechungen |
Widder | Mars | kardinal/Feuer | Impulsiv, dynamisch, tatkräftig | |
Stier | Venus | fix/Erde | Genießend, ökonomisch, stabil | |
Zwillinge | Merkur | veränderlich/Luft | Aufgeschlossen, neugierig, flink | |
Krebs | Mond | kardinal/Wasser | Gefühlvoll, friedlich, sensibel | |
Löwe | Sonne | fix/Feuer | Mutig, Pioniergeist, selbstbewusst | |
Jungfrau | Merkur | veränderlich/Erde | Ordentlich, hilfsbereit, fleißig | |
Waage | Venus | kardinal/Luft | Vermittelnd, kultiviert, ästhetisch | |
Skorpion | Mars/Pluto | fix/Wasser | Leidenschaftlich, tief, kämpferisch | |
Schütze | Jupiter | veränderlich/Feuer | Interessiert, spontan, wohlwollend | |
Steinbock | Saturn | kardinal/Erde | Ehrgeizig, ausdauernd, konzentriert | |
Wassermann | Saturn/Uranus | fix/Luft | Modern, freundschaftlich, Humor | |
Fische | Jupiter/Neptun | veränderlich/Wasser | Sensitiv, zurückhaltend, einfühlend |
In der Tabelle sind einfache Deutungsansätze für die zwölf Zeichen dargestellt. Außerdem sind die entsprechenden Elemente, Kreuze und Planetenherrscher aufgelistet.
Eine weitere Schicht innen im Horoskop werden die zehn Planeten (und der Mondknoten) eingetragen.
In psychologischer Hinsicht repräsentieren die Planeten die menschlichen Wesenskräfte, sie sind die Organe seiner Seelentätigkeit, symbolisieren zugleich aber auch z.B. seine körperlichen Organe. Jeder dieser Planeten steht für einen bestimmten Bereich des Seelenlebens. So verkörpert etwa die Sonne das Selbstbewusstsein und der Mond das Gefühlsprinzip.
Die Planeten
Symbol | Planet | Bedeutung |
Sonne | Selbstbewusstsein, Mentalität, Vitalität, Herzlichkeit | |
Mond | Gefühl, Kontakt, Phantasie, Traum, Bedürftigkeit | |
Merkur | Denken, Kommunikation, Logik, Sprache | |
Venus | Ästhetik, Harmonie, Anima, Geschmack | |
Mars | Leistung, Energie, Aktivierung, Kampf, Animus | |
Jupiter | Sinn, Philosophie, Religiosität, Expansion | |
Saturn | Grenze, Form, Stabilität, Sicherheitsstreben | |
Uranus | Schöpferische Intelligenz, Freiheit, Revolution | |
Neptun | All-Liebe, Mystik, Illusion, Auflösung, Transzendenz/td> | |
Pluto | Geistiger Wille, Transformation, Macht, Gewalt | |
Mondknoten | Aufstiegspunkt, persönliche Entwicklung, Aufgaben |
Die Astrologie benutzt den Begriff Planet für alle von ihr verwendeten Himmelskörper. Tatsächlich jedoch ist die Sonne in astronomischer Hinsicht ein Fixstern, der Mond ein Trabant.
Neben den o.a. Himmelskörpern, welche von fast allen Astrologen verwandt werden, gibt es noch eine Reihe weiterer Himmelskörper, welche jedoch nur manche Astrologen benutzen (z.B. Chiron, Lilith).
Die strichförmigen Verbindungen zwischen den Planeten werden Aspekte genannt. Gemäß dem Winkelabstand zwischen zwei Planeten können unterschiedliche Aspektarten auftreten.
Psychologisch betrachtet, steht das Aspektbild für die Struktur des menschlichen Bewusstseins. Das Aspektgefüge stellt somit den inneren Schaltplan des Menschen dar.
Symbol | Aspekt | Winkel | Bedeutung |
Konjunktion | 0° 0 x 30° |
Einheit, Verbindung, innere Spannung | |
Halbsextil | 30° 1 x 30° |
Austausch, kleiner Lernschritt | |
Sextil | 60° 2 x 30° |
Sättigung, Harmonie, 'kleines Glück’ | |
Quadrat | 90° 3 x 30° |
Angriff, Reibung, Hemmung | |
Trigon | 120° 4 x 30° |
Talent, Förderung, ‘großes Glück’ | |
Qunicunx | 150° 5 x 30° |
Sehnsucht, großer Lernschritt | |
Opposition | 180° 6 x 30° |
Gegensatz, Polarisierung |
Andere Systeme
Neben den in der Tabelle aufgelisteten Aspekten gibt es noch eine Reihe anderer, z.B. Halbquadrat (45°), Anderthalbquadrat (135°), Quintil (72°), Biquintil (144°) und das Halbquintil (36°).
Manche Astrologen verwenden alternativ oder zusätzlich zu den Aspekten auch noch Halbsummen bzw. Harmonics. Diese Techniken sind im Prinzip den Aspekten verwandt, wenngleich ein etwas anderer Ansatz zugrunde liegt.
Man sollte jedoch bedenken, dass mit wachsender Anzahl der Deutungselemente dadurch die Deutung nicht notwendigerweise komplexer und tiefgründiger wird.
Farbigkeit und Dicke der Aspektzeichnung
Oft werden die Aspekte auch farbig und in verschiedener Dicke in das Horoskop eingezeichnet. Die Farbigkeit der einzelnen Aspekte veranschaulicht dabei die Qualität (Natur), die durch sie zum Ausdruck kommt.
In der Huber-Schule werden z.B. drei Aspektfarben unterschieden:
Die Aspektfarben
Rot | Spannung und Energie | Konjunktion, Opposition |
Blau | Harmonie und Talent | Sextil, Trigon |
Grün | Information und Lernen | Halbsextil, Quincunx |
In der Mitte des Horoskops befindet sich ein weißer Kreis. Dieser bleibt in jedem Horoskop unbeschrieben und symbolisiert das Selbst des Menschen, also seinen inneren Wesenskern. Diese Vorstellung ist Bestandteil im Denken der unterschiedlichsten Kulturen und hat viele Namen. ‚Einige nennen es Seele, Psyche, Anima, Atman, andere den Geist, das Höhere Selbst oder die Monade. In der indischen Philosophie nennt man das lebensspendende Zentrum des Menschen den göttlichen Funken oder 'Fohat'. In der griechischen und christlichen Kultur spricht man von Entelechie. In Wirklichkeit kann dieser Wesenskern nicht genügend in menschlichen Begriffen verstanden und definiert werden.’ [4] Da dieser innere Kern nur vom Menschen selbst in der Innenschau erkannt werden kann, lässt er sich auch astrologisch – oder psychologisch - nicht 'von außen erfassen'. Dieser Sachverhalt markiert eine elementare 'Aussagegrenze' der Astrologie und Psychologie.
Betrachtet man das Horoskop noch einmal von einem anderen Standpunkt aus, so kann man sich vorstellen, dieses sei das Drehbuch für ein Theaterstück. In symbolischer Sprache ist hier festgelegt, wie ein Mensch sein Leben inszeniert, welche Rollen er besetzt, wie die Beziehungen der einzelnen Schauspieler zueinander sind, ihre Ausstattung usw. Ein solches persönliches Drehbuch wird in der Psychologie ein Lebensskript genannt [5]. So gesehen bildet das Horoskop als Ganzes das Lebensskript eines Menschen.
Die Planeten entsprechen dabei den Schauspielern. Jeder dieser Schauspieler bringt von Hause aus eine Grundausstattung mit, was psychologisch gesehen seiner Anlage entspricht. Diese Grundausstattung des Schauspielers, quasi sein Gewand, wird astrologisch durch das Tierkreiszeichen ausgedrückt, in dem der Planet steht.
Jeder Schauspieler hat eine Rolle, also ein Thema, eine Aufgabe, die er zu bewältigen hat, und woraus konkrete Verhaltensweisen resultieren. Die Rolle, in der sich der Schauspieler betätigt, ergibt sich aus dem Haus, in dem der Planet steht. Psychologisch gesehen hat dies mit dem menschlichen Verhalten zu tun.
Innerhalb des Theaterstücks ergeben sich zwischen den Schauspielern unterschiedliche Beziehungen. Diese können sich als Liebe, Feindschaft, Austausch, Desinteresse usw. ausdrücken. Die Art und Weise nun, wie die Schauspieler miteinander verbunden sind, geben die Aspekte wieder. Das Aspektgefüge ist ein Abbild für die Bewusstseinsstruktur des Menschen, da es den 'Schaltplan' der psychischen Kräfte darstellt.
Der Regisseur jedoch, der bei der ganzen Aufführung des Schauspiels nicht zu sehen ist, ist der weiße Kreis in der Mitte. Er steht also außerhalb der Inszenierung und wird durch das Horoskop nicht erfasst oder determiniert. Psychologisch gesehen ist dies das Selbst des Menschen.
Horoskop als Lebensskript
Horoskop | Lebensskript | Spiegelbild der Seele |
Haus | Rolle | Verhalten |
Zeichen | Ausstattung | Anlage |
Planet | Schauspieler | Wesenskräfte |
Aspekt | Beziehungen | Bewusstseinsstruktur |
Zentrum | Regisseur | Selbst |
Das astrologische Mandala
Der Begriff Mandala stammt aus dem Sanskrit und heißt 'Kreis'. Es dient zur Meditation und versucht geistige Zusammenhänge symbolhaft auszudrücken. Meist wird eine harmonische Verbindung der Gegensätze Kreis und Viereck angestrebt, und die Zahlen vier, sechs oder zwölf zugrundegelegt.. Im Westen wurde das Mandala besonders durch C. G. Jung populär, der in ihm ein Symbol der im Individuationsprozess angezielten Selbstwerdung sah. Für ihn wird im Mandala der ganze Mensch gespiegelt, was eine Verbindung zum Horoskop herstellt. Auch die psychologische Astrologie sieht im bildhaften Erfassen speziell des Aspektbildes einen primären Zugang zum Horoskop.
Bereits durch ein bildhaftes Betrachten des gesamten Horoskops lässt sich einiges über den Horoskopeigner sagen, ähnlich wie sich ein Mensch auch in seiner Schrift oder seinen Zeichnungen ausdrückt. Es gibt Hinweise dafür, dass visuell begabte Menschen (z.B. Maler) in der Lage sind - intuitiv und ohne Kenntnis der Astrologie - zu richtigen Schlussfolgerungen beim bloßen Betrachten eines Horoskops kommen können.
Insgesamt setzt sich ein Horoskop als Astrologisches Mandala in der von uns gewählten Darstellungsform aus 42 Bausteinen zusammen:
Alle diese Faktoren müssen im individuellen Horoskop erfasst, und bei der Deutung berücksichtigt werden, wodurch dieser Vorgang ein komplexer Prozess der assoziativen Logik und Synthese darstellt.
Berechnung, Zeichnung und Deutung des Horoskops
Die Berechnung und Zeichnung des Horoskops ist eine relativ komplexe Angelegenheit, welche nicht nur einige Fachkenntnis, sondern darüber hinaus auch verschiedenes Tabellenmaterial benötigt.
Um ein Horoskop erstellen zu können muss neben dem Geburtsort und dem Geburtsdatum auch der genaue Zeitpunkt der Geburt bekannt sein. Wenn man die genaue Geburtszeit nicht kennt, so kann man diese – für sich selbst, evtl. auch für nahe Angehörige – bei der Behörde erfragen, bei der das Geburtsregister verwaltet wird, also dem Standesamt oder der Stadtverwaltung (Landratsamt). Eine Geburtsurkunde reicht hierbei nicht aus, da auf dieser meist keine Zeitangabe gemacht wird, man braucht einen ‚großen Registerauszug’.
Diese Daten werden nun in astronomisch verwertbare Angaben umgewandelt (Längen- und Breitengrad des Geburtsortes, Sternzeit des Geburtsaugenblicks, Greenwich-Zeit). Mit diesen Werten kann man nun die Planetenpositionen aus einer Ephemeride heraussuchen und mit Hilfe einer Häusertabelle die Häuserspitzen ermitteln.
Häuser und Planeten werden dann in einen Vordruck eingetragen und es werden abschließend noch die Aspekte ermittelt.
Im Computerzeitalter wird die Berechnung und Zeichnung meist von einem Computer vorgenommen.
Die Deutung eines Horoskops verlangt viel Erfahrung, da es gilt, eine Fülle von Faktoren zu berücksichtigen, zu gewichten und in eine Einheit zu bringen. Im Prinzip muss für jeden Planeten gedeutet werden, in welchem Zeichen und Haus er steht und welche Aspekte (Interaktionen) er bildet.
Auch hier gibt es mittlerweile verschiedene Computerlösungen, welche natürlich preisgünstiger als astrologische Beratungsgespräche sind. Allerdings fällt hierbei natürlich die Möglichkeit des Dialogs weg. Auch ist der Computer nur sehr bedingt in der Lage, die Schwerpunkte des Horoskops zu gewichten und eine individuelle Horoskopsynthese zu erstellen. – Mitgefühl und Verständnis können Sie von ihm ohnehin nicht erwarten.
[1] Das hier dargestellte Horoskop wurde nach der Manier der 'Huber-Schule' erstellt (vgl. Bruno & Louise Huber, Die Berechnung des Horoskops).
[2] Wenn Sie sich über die Thematik der Häuser informieren wollen, so empfiehlt sich als Lektüre Bruno & Louise Huber, Die astrologischen Häuser, oder für fortgeschrittene Leser William Holden, Astrologische Häusersysteme.
[3] Zur Vertiefung s. Karen Hamaker-Zondag, Kreuze und Elemente
[4] Bruno und Louise Huber: Der Mensch und seine Welt, S. 16
[5] Hier besonders in der Transaktionsanalyse, vgl. z.B. Thomas Harris, Ich bin ok., Du bist ok.