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Lebenshilfe Astrologie - Hinweise für Ratsuchende



Was erwartet Sie in einer astrologischen Beratung?

Innerhalb der astrologisch-psychologischen Praxis ist das Beratungsgespräch von besonderer Wichtigkeit, da es die am häufigsten vorkommende Form ‚astrologischer Dienstleistung' ist. Daher sollen in diesem Abschnitt elementare Fragen, die mit der Beratung zusammenhängen, behandelt werden.

Arroyo betont, "dass Beratung eine Kunst ist, und dass die Symbole der Astrologie gerade in der Beratungssituation unter vier Augen am unmittelbarsten lebendig werden. Die Kunst der Beratung ist ein Austausch von Energien mit einer anderen Person, eine Methode, die Wirklichkeiten der gesamten Lebenssituation und das Wesen des Klienten zu erhellen." [1]

Für ihn stellt die Beratungssituation also einen intensiven psychologischen Austausch dar. In diesen fließen die Grundüberzeugungen und -werte des Beraters mit ein, so dass es notwendig für ihn ist, sich diese bewusst zu machen.

Die hauptsächliche Form der astrologischen Beratung macht die Persönlichkeitsberatung aus. Gegenstand eines solchen Gespräches ist die Persönlichkeit des Klienten selbst. Es liegt auf der Hand, dass sich der Berater dabei 'zurückhalten' muss, und daher den anderen in den Mittelpunkt stellt. Soll eine Beratung als erfolgreich angesehen werden, so hat diese beim Klienten einen Erkenntnisgewinn bewirkt, und somit unter Umständen auch seinen Handlungs- und Entscheidungsspielraum erweitert. Eine solche Form der Beratung kann als psychologisch orientierte Lebenshilfe aufgefasst werden.

Neben dieser auf die Persönlichkeit des Klienten allgemein bezogenen Beratung, können auch spezielle Themen in das Gespräch eingebracht werden. Dabei handelt es sich meist um die Gebiete Partnerschaftsvergleich, Berufs- und Erziehungsberatung. Diese sind weitergehender Natur, und sollten daher keinesfalls ohne eine vorige Deutung des Geburtshoroskops vorgenommen werden.

Es kommt häufig vor, dass der Klient während einer Beratung die Themen Beziehung und Partnerschaft anspricht. Auch kann es sein, dass jemand speziell wegen einer solchen Problematik die astrologische Beratung aufsucht. Daher sollte der Astrologe sich mit diesem Gebiet gründlich auseinandersetzen. Elementare Gedanken zum Partnerschaftsvergleich führt F. Riemann an: "Als Grundforderung sollte hier gelten, dass man nicht zu- oder abraten darf zu Bindung oder Trennung usf.; sondern der Berater sollte sich darauf beschränken, die Schwierigkeiten bewusst zu machen... Oft ist es eine entscheidende Hilfe, wenn man den Partnern die Erlebnisweise und Erlebniswelt des jeweils anderen schildert, die er aus seiner eigen Struktur heraus nicht versteht oder missdeutet." [2]

Nicht selten findet eine astrologische Beratung statt, weil sich der Klient gerade in einer Krise befindet, welche sich für ihn im beruflichen Bereich ausdrückt. Auch Menschen, die sich in einer Umorientierungsphase befinden, suchen den Rat des Astrologen auf, da Arbeit und Beruf eng mit Fragen der Sinnfindung und Selbstverwirklichung verbunden sind. Zum Thema der astrologischen Berufsberatung schreibt Riemann: "Im Erkennen von Ausdrucksmöglichkeiten unabhängig vom Beruf, der ja bei vielen Menschen nur noch ein Job für den Lebensunterhalt geworden ist, kann eine große Hilfe liegen; einmal für eine reichere Gestaltung ihres Lebens, aber auch dafür, dass das Umsetzen der Dynamik einer als problematisch erlebten Konstellation in produktive Tätigkeit dieser Konstellation einen völlig neuen Aspekt abgewinnen lässt." [3]

Als letzte Form einer weitergehenden astrologischen Beratungstätigkeit, soll noch die Erziehungsberatung angeführt werden. Hierzu wird wiederum F. Riemann zitiert: "... das Horoskop hat den Vorteil, dass man, aufgrund bestimmter Konstellationen, auf den ersten Blick Probleme erkennen und gezielt angehen kann und dass man in den drei Horoskopen der Eltern und des Kindes 'Aussagen' vor sich hat, die, unentstellt durch subjektive Schilderungen der Beteiligten, die Dynamik des Familiengefüges darstellen." [4]

Des weiteren empfiehlt Riemann bei problematischen Eltern-Kind-Beziehungen, die Interaktionen der Horoskope zu betrachten. Daher bieten sich hier dieselben Möglichkeiten wie beim Partnerschaftsvergleich an, also z.B. synastrischer Vergleich oder Composit.


Die Praxis der astrologische Beratung

Die mündliche Beratung im Rahmen von persönlichen Sitzungen ist die bei weitem dominierende Art der Beratung und wird von über 90% der Astrologen angeboten. [5] Verglichen damit ist die schriftlich Beratung anhand von astrologischen Gutachten (ca. 38%) und die telefonische Beratung (ca. 30%) eher selten. (Wenn Astrologen im Rahmen eines schriftlichen Gutachtens beraten, so arbeitet der Astrologe den Text des Gutachtens im Regelfall fast immer selbst aus (ca. 90%), ein Computerprogramm wird dabei nur von etwa jedem sechsten Berater verwendet.)

Gut ein Drittel führen mit den Klienten in der Regel ein ausführliches Vorgespräch durch. Meist werden Einzelpersonen beraten (ca. 95%), aber auch Beratungen für Paare (ca. 50%) und von Eltern bei Erziehungsproblemen anhand von Kinderhoroskopen (ca. 50%) sind mittlerweile ein verbreitetes Angebot des astrologischen Beraters.

Nur etwa jeweils 10% der Berater bieten astro-medizinische Beratungen, Beratungen in finanziellen Fragen und wirtschaftsastrologische Beratungen an. Dies sind die wesentlichen Gebiete astrologischer Beratungstätigkeit, da andere astrologische Beratungen nur noch von ca. 5% angeboten werden.

Gut ein Viertel der Astrologen bietet auch Beratungen oder therapeutische Dienstleistungen an, die nicht-astrologischer Natur sind (z.B. Tarot, Reiki, Graphologie, Psychologie u.a.).

Was die Lebensbereiche angeht, die Klienten am meisten dazu bewegen, eine astrologische Beratung aufzusuchen, so steht das Thema der Partnerschaft (gut 70%) und der Selbsterkenntnis, bzw. Identitätsfindung (ca. 70%) an erster Stelle. Danach folgen Fragen des Berufs (knapp 50%). Verglichen damit sind die Themen Finanzen (ca. 8%) und Gesundheit (8%) eher nachgeordnet. Sonstige Themen spielen scheinbar kaum noch eine Rolle (ca. 6%).


Das Setting der Beratung

Die durchschnittliche Dauer einer Beratungssitzung beträgt etwa 2 Stunden, das Maximum liegt bei ca. 3,5 Stunden, das Minimum bei etwa einer halben Stunden. Kürzere oder längere Beratungszeiten sind kaum sinnvoll.

Ca. drei Viertel der Klienten nehmen in der Regel nur eine Sitzung in Anspruch.

Fast immer ist es der Anspruch des Beraters, Lebenshilfe zu bieten, was zuweilen auch therapeutischen Charakter annehmen kann, über 90% der Berater haben diesen Eindruck.

Gut 40% der Astrologen sehen die Beratungen letztlich als angewandte Psychologie an, nur etwa 2% wollen mit Psychologie 'nichts am Hut haben' und bieten „Astrologie pur" an. Was die Beratungsstrategie angeht, so treten verschiedene Positionen auf:


Die Klienten des Astrologen

Der Frauenanteil in der Beratung beträt fast 80%. Überwiegend kommen die Klienten das erste Mal zu einem Astrologen (ca. 60%). Dass die Klienten überwiegend „Stammkunden" sind, die immer wieder kommen, wird von ca. 40% bestätigt. Hauptsächlich sind die Klienten an Selbsterkenntnis interessiert (ca. 80%), wollen eine Diagnose ihrer gegenwärtigen konkreten Problemlagen (ca. 80%), oder kommen zum Astrologen, weil sie ein akutes Problem haben (ca. drei Viertel).

Auch Hilfe in Entscheidungssituation ist ein wichtiges Motiv, den Astrologen aufzusuchen (ca. 30%). Nur etwa jeder fünfte Klient ist hauptsächlich an Zukunftsprognosen interessiert.


Empfehlung für den Klienten

Damit eine Beratung besonders effektiv ist und als befriedigend erlebt wird, ist es meist sinnvoll, wenn Sie als Klient mit einer bestimmten Haltung an diese herangehen:

Regel 1: Je mehr ich von der astrologischen Beratung erwarte, desto mehr Zeit sollte ich mitbringen und desto mehr Beratungstermine sollte ich gegebenenfalls einplanen.

Häufig sind astrologische Beratungen dadurch 'überfrachtet', dass der Klient zuviel Gewinn aus einem Gespräch ziehen will. So verständlich dies zwar ist, so führt es doch meist zu Enttäuschung. Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut worden.

Regel 2: Selbst Verantwortung übernehmen!

Gehen Sie nicht mit einer Konsumhaltung in die Beratung, die eigene Mitarbeit ist wesentlich. Oftmals denkt der Klient, dass eine astrologische Beratung eine einseitige Form der Wissensvermittlung darstellt, bei welcher der Astrologe erzählt, bzw. deutet. Die Güte einer Beratung und damit das Gefühl der Zufriedenheit hängst stark davon ab, wie viel Information Sie dem Astrologen zur Verfügung stellen (s. Aussagegrenzen der Astrologie). Bei guten Beratungen findet immer ein Dialog statt, welcher ja auch im Alltag Zeichen einer gelungenen Kommunikation ist.

Wenig sinnvoll ist es auch, dem Astrologen eine ‚Falle’ stellen zu wolle (‚ich halte mich bedeckt und warte ab, was der Astrologe über mich erzählen kann’). Astrologische Beratungen sind dann besonders effektiv, wenn sie in Dialogform ablaufen.

Regel 3: Realistisch bleiben!

Astrologinnen und Astrologen sind keine Übermenschen. Daher können Sie keine Wunder vollbringen. Erwarten Sie keine schnellen und einfachen Lösungen für Fragen und Probleme, wo Sie selbst ratlos sind. In einer gelungenen Beratung werden gemeinsam Lösungsansätze entwickelt, die Sie dann selbst in Ihr Leben übertragen müssen. Die Arbeit nimmt Ihnen niemand ab!


Checkliste für den Ablauf einer astrologischen Beratung

1. Kenne ich meine exakte (standesamtliche) Geburtszeit? Wenn mir diese nicht vorliegt, so sollte ich sie unbedingt erfragen, bevor ich mit einem Astrologen Kontakt aufnehme.

2. Besorgen Sie sich Listen mit seriösen Beratern (s. Adressen der Verbände und Vereinigungen im Anhang).

3. Kontaktaufnahme über Telefon

a) Abklärung der Rahmenbedingung, also Dauer und Kosten des Gesprächs, Vereinbarung eines Termins

b) Datenübermittlung (Horoskopdaten)

c) evtl. Fragestellung vereinbaren: eigene Zielsetzung darlegen, z.B. Partnerschaftsvergleich, Kinderhoroskop usw.

4. Vorgespräch schließt an 3.c) an

Wenn der Klient besondere Wünsche hat, muss dies mit dem Astrologen abgeklärt werden. Dies geschieht meist telefonisch, in seltenen Fällen wird ein separates Gespräch vereinbart (Zusatzkosten!). Bei einem separaten Vorgespräch ist eine gründliche Klärung der Fragestellung möglich, auch kann eine Klärung des astrologischen Vorwissens geschehen und der Astrologe hat die Möglichkeit, sich mit der Person und dem Lebenslauf des Klienten vertraut zu machen.

+/- Die Aussagemöglichkeiten beim astrologischen Beratungsgespräch werden deutlich verbessert, allerdings erhöhen sich auch die Kosten und der Aufwand für den Klienten.

5. Das astrologische Beratungsgespräch findet im Regelfall zwischen Berater und Klient statt und bezieht sich meist auf das Geburtshoroskop des Klienten. Dabei erfolgt eine ‚Grunddeutung’, d.h. es werden die Persönlichkeit und der Lebenslauf des Klienten behandelt.

Dieses Gespräch sollte unbedingt auf einer Kassette aufgezeichnet werden, welche Sie nach dem Gespräch mitnehmen können.

6. Zusatzdeutungen: Wenn von Klienten Deutungen gewünscht werden, die über die ‚Grunddeutungen’ hinausgehen, z.B. Partnerschaftsvergleich, berufliche Eignung, Erziehungsschwierigkeiten mit Kindern) ist es meist sinnvoller ein weiteres Beratungsgespräch zu vereinbaren, als dies alles in einem langen, ‚überfrachteten’ astrologischen Beratungsgespräch unterbringen zu wollen. Faustregel: Lieber zwei Beratungsgespräche zu 1,5 Stunden als ein dreistündiges Gespräch.

7. Nachgespräch: Wenn im Rahmen des astrologischen Beratungsgesprächs besonders eine Entscheidungssituation behandelt wurde, kann es sinnvoll sein, sich nach einigem Zeitabstand erneut zu treffen oder evtl. einen kurzen telefonischen Austausch zu vereinbaren.

Auch kann ein solches Nachgespräch sinnvoll sein, wenn Sie das Erstgespräch ausgewertet haben (Kassette!) und nun mit zeitlichem Abstand vertiefen wollen.

8. Lassen Sie sich Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie nach dem Gespräch die gewonnenen Erkenntnisse noch vertiefen können (z.B. Literatur).

Wenn der Klient Interesse an der Astrologie gewonnen hat und von ihren Möglichkeiten angetan ist, so kann es unter Umständen sinnvoll sein, regelmäßige Treffen zu vereinbaren, um z.B. das jeweilige Jahreshoroskop zu besprechen, bzw. die aktuellen astrologischen Auslösungen.


Was darf ein Astrologe in der Beratung nicht?

In der Berufsordnung des Deutschen Astrologen-Verbandes (DAV e.V.) sind elementare Richtlinien für die Ausübung der astrologischen Beratung festgelegt[1]. Aus diesen lässt sich einiges darüber ableiten, was ein seriöser Astrologe nicht darf.

Nicht determinieren

Die Freiheit des Klienten ist einer der höchsten Werte in der astrologischen Beratung. Daher heißt es in der Berufsordnung: ‚Nie sollte der Astrologe den Ratsuchenden eine Entscheidung abnehmen, vielmehr versuchen, ihnen die zusammenwirkenden Kräfte bewusst zu machen, in einen Zusammenhang mit seinem Wesensgefüge zu bringen und seinen Gestaltungswillen zu stärken.’

Der Berater verpflichtet sich: ‚Versuche, die Ratsuchenden zu einem bestimmten Verhalten zu drängen oder sie gar durch ängstigende konkrete Ereignisprognosen unter Druck zu setzen, werde ich unterlassen. Ich werde mich bemühen, meine Aussagen immer so zu formulieren, dass sie den Ratsuchenden Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten eröffnen und ihre Fähigkeiten stärken, eigenverantwortlich existenzielle Entscheidungen für sich zu treffen.’

Keine Deutungsrezepte und Ereignisprognosen

Um die Entscheidungsfreiheit des Klienten nicht negativ zu beeinflussen, ist es notwendig, sich bei determinierenden Deutungsrezepten und fixen Ereignisprognosen zurück zu halten. ‚Bei astrologischen Prognosen innerhalb der beratenden Tätigkeit sollen keine Deutungsrezepte übermittelt und keine Ereignisprognosen abgegeben werden; vielmehr sind Tendenzen und Entwicklungsperioden aufzuweisen.’

Kennzeichnend für solch simplifizierende Deutungsrezepte sind bewertende Deutungen, die einzelne Konstellationen als per se gut oder schlecht darstellen (‚Schwarz-Weiss-Malerei’). Verantwortungsbewusste Berater nehmen davon Abstand. ‚Niemals werde ich irgendeine Konstellation eines Horoskops als „von Natur aus schlecht oder schädlich“ hinstellen und ich will nie etwas voraussagen, was die Ratsuchende oder den Ratsuchenden als Opfer eines unabänderlichen Schicksals erscheinen lässt, am wenigsten einen Todesfall.’

Keine marktschreierische Selbstdarstellung

Bei helfenden Berufen wie Ärzten, Heilpraktikern und Psychotherapeuten sind nur sehr eingeschränkte Werbemöglichkeiten zulässig. Auch die Astrologie – sofern sie Lebenshilfe sein will – sollte sich diese Vorgehensweise zu eigen machen. ‚Marktschreierische Reklame - auch solche, die besondere Leistungen für ein geringes Honorar in Aussicht stellt - ist der seriösen Astrologie unwürdig und daher unzulässig. Unter Berücksichtigung der in der Satzung festgelegten Werbemöglichkeiten gilt für alle DAV-Mitglieder das Gebot der Informationswerbung.’

Je stärker ein Astrologe bei seiner Selbstdarstellung ‚auftrumpft’, desto vorsichtiger sollte man als potentieller Klient einer astrologischen Beratung sein.

Erkenntnisquellen offen legen

Möglicherweise kommt der Astrologe im Rahmen einer Beratung zu Erkenntnissen, welche nicht aus astrologischen Deutungen resultieren. Wenn dies der Fall ist, so sollte der Astrologe dies zum Ausdruck bringen, damit der Klient diese Deutungen besser einordnen und selbst bewerten kann. ‚Meine Deutungen und Erklärungen sind astrologisch fach- und sachgerecht begründet. Sollten sich bestimmte Aussagen auf andere als astrologische Erkenntnismittel gründen, werde ich dies den Klientinnen/Klienten offen legen.’

Keine Werturteile fällen

Private Wertvorstellungen des Beraters haben im astrologischen Gespräch nichts zu suchen. ‚Die Grenzen astrologischer Aussagemöglichkeiten sind mir bewusst. Moralisch wertende Urteile werde ich nicht äußern.’

Keine Todesprognosen

In der traditionellen Astrologie wurden immer wieder Mutmaßungen über einen möglichen Todeszeitpunkt des Klienten geäußert. Der Großteil der heutigen seriösen Astrologen lehnt dies aus fachlichen und ethischen Gründen jedoch ab. ‚Niemals werde ich in der Beratung Prognosen über den Todeszeitpunkt eines Menschen offenbaren.’

Schweigepflicht

Selbstverständlich ist, dass alle Informationen vertraulich behandelt werden müssen. ‚Ich werde anvertraute Geheimnisse bewahren und das Vertrauen meiner Klientinnen und Klienten nicht missbrauchen.’

Klienten nicht übervorteilen

Ebenso selbstverständlich ist, dass der Klient fair behandelt werden muss. ‚Ich werde diese nicht übervorteilen und auch sonst keinen unrechtmäßigen Gewinn für mich zu erreichen suchen.’

Zurückhaltung bei der Deutung der Horoskope Dritter

Oft kommt es vor, dass ein Klient auch Informationen über Dritte erhalten möchte, ohne dass diese Person ihr Einverständnis dazu gegeben hat. Dies wird von einem erheblichen Anteil der Astrologenschaft grundsätzlich abgelehnt; andere sind der Meinung, dass dies nur mit allergrößter Vorsicht und Zurückhaltung akzeptabel ist. Daher verpflichtet sich der DAV-Astrologe, ‚dass ich nicht ohne Zustimmung der Horoskopeigner im Auftrage Dritter (etwa einer Partnerin/eines Partners oder gar eines Arbeitgebers) Gutachten erstellen werde, die den Horoskopeignern zum Nachteil gereichen könnten. Auch im Falle einer Erziehungsberatung werde ich die Verletzung der Intimsphäre des Kindes auf das im Interesse des Kindes Notwendige beschränken.’

Kriterien für eine seriöse Astro-Beratung

Legt der Astrologe (bei Nachfrage) seine Qualifikation und Richtung offen?
Erhalten Sie frühzeitig Informationen über den Ablauf der Beratung, einschließlich der anfallenden Kosten?
Gibt es einen Mitschnitt des Gesprächs auf Tonband?
Werden vom Astrologen zukünftige Ereignisse als unvermeidliches Faktum dargestellt, oder bemüht sich der Berater vielmehr mit Ihnen Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten, um so Ihren Entwicklungsspielraum und Ihre Entscheidungsfreiheit zu vergrößern?
Haben Sie den Eindruck, dass der Berater Sie beeinflussen oder gar manipulieren wollte?
Hat der Berater die Abstinenzregel eingehalten und persönliche Bewertungen draußen gelassen?
Hatten Sie den Eindruck, dass Sie der Berater als Mensch akzeptiert und wertgeschätzt hat, sowie Sie als gleichberechtigten Gesprächspartner behandelte?
Hat sich der Berater bemüht, auf Sie einzugehen und sich auf Ihre Gedanken und Überzeugungen bezogen?
Ist der Berater bei Ihrem ursprünglichen Anliegen (Fragen, Problem) geblieben, oder hat er das Gespräch auf Themen gelenkt, die nicht in Ihrem Interesse waren?
Hat Ihnen der Berater ein ‚plausibles Erklärungsmodell’ für seine Deutungen und Schlussfolgerungen vermittelt? Waren die Ausführungen des Beraters für Sie nachvollziehbar?
Hatten Sie den Eindruck, dass es durch das Gespräch zu einer Aktivierung, bzw. Intensivierung Ihrer eigenen Erfahrungen gekommen ist?
Sind bei der Beratung auch Ihre Fähigkeiten und Stärken angesprochen worden und wie Sie diese für die Lösung Ihrer Fragen und Probleme nutzbar machen können?
Hatten Sie das Gefühl durch die Beratung überfordert zu werden?

Diese Liste mit Kriterien zur Bewertung einer astrologischen Beratung kann Ihnen helfen, eine stattgefundene Beratung im Nachhinein zu reflektieren und zu bewerten. Wenn es für Sie mehrere Punkte zu beanstanden gab, so kann dies ein Zeichen einer missglückten Beratung sein.

Sollten Sie sich dennoch entschließen, ein erneutes Beratungsgespräch (evtl. bei einem anderen Berater) zu vereinbaren, so arbeiten Sie in diesem Fall die in dieser Schrift (speziell im 6. Kapitel) gegebenen Hinweise gründlich durch.

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[1] vgl. Steven Arroyo, Astrologie, Psychologie und die vier Elemente, S. 68
[2] Fritz Riemann, Lebenshilfe Astrologie, S. 61
[3] Fritz Riemann, Lebenshilfe Astrologie, S. 60
[4] Fritz Riemann, Lebenshilfe Astrologie, S. 64
[5] Die in diesem Abschnitt zitierten Zahlen stammen aus Detlef Hover, Astrologie und Beratung – Ergebnisse einer Befragung unter Astrologen, Meridian 5, 2001, S. 44-48