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Lebenshilfe Astrologie - Hinweise für Ratsuchende



Thesenpapier astrologischer Vereinigungen


These 1

Astrologie ist die älteste Typologie der Menschheit und damit älteste Lehre von den Erscheinungsformen körperlicher, seelischer und geistiger Beschaffenheit des Menschen. Sie ist die Deutung räumlicher Verhältnisse und zeitlicher Abläufe in unserem Sonnensystem, d.h. sie ist das einzige Wissensgebiet, das sich der Bewegung der Planeten und Bezugspunkte unseres Sonnensystems bedient, um das Wesensgefüge eines Menschen zu erfassen. Ein für Astrologen bedeutsamer Zeitpunkt ist der Augenblick, in dem ein Prozess seinen Anfang nimmt; für das eigenständige menschliche Leben ist dies der Geburtsmoment. Die Struktur der kosmischen Situation dieses Moments spiegelt die Struktur des hier beginnenden Ablaufs als Ganzheit.

These 2

Die Konstellation der Gestirne unseres Sonnensystems bildet in jedem Moment eine "Gestalt". Die Arbeit des Astrologen besteht in der Entschlüsselung der Bedeutung dieser Gestalt. Astrologische Prognose beruht auf der Deutung der Veränderungen dieser Gestalt durch den Lauf der Gestirne.

These 3

Die Existenz des angesprochenen Zusammenhangs ist eine Realität, die der empirisch-wissenschaftlichen Überprüfung prinzipiell zugänglich ist, wie eine Reihe sehr sorgfältig durchgeführter wissenschaftlicher Untersuchungen neuerer Zeit eindeutig belegen.

These 4

Welcher Natur dieser Zusammenhang ist - ob es sich also z.B. um physikalisch nachweisbare Wirkungen der Planeten handelt oder eher um die Wirkung eines kosmischen Analogie-Prinzips - lässt sich beim heutigen Wissensstand nicht entscheiden. Die eindeutig bestehenden rein physikalischen Einflüsse kosmischer Prozesse auf irdische Abläufe (deren augenfälligstes Beispiel wohl die Jahreszeiten und die Gezeiten der Meere darstellen) sind nicht ausreichend, den komplexen kosmisch-irdischen Zusammenhang im Sinne der Astrologie umfassend beschreiben zu können.

These 5

Wie in anderen Wissensgebieten mit komplexen Fragestellungen (etwa in der Psychologie) gibt es in der Astrologie unterschiedliche Auffassungen über methodische Einzelheiten. Viele dieser Auffassungen beruhen auf den Erfahrungen einzelner Astrologen. Aus diesem Grunde besteht Einvernehmen über die Notwendigkeit des Austauschs solcher Erfahrungen sowie der Objektivierung persönlicher Erfahrung durch Bemühen um Vergleich und wissenschaftliche Überprüfung. Damit weist die Astrologie ein Vorgehen auf, das auch von anderen Wissens- und Fachdisziplinen praktiziert wird.

These 6

Das Horoskop, auch Kosmogramm oder Geburtsbild genannt, ist die graphische Darstellung der Konstellation der Gestirne unseres Sonnensystems für den Moment der Geburt eines Menschen. Es zeigt die Konstellation so, wie sie sich einem Beobachter vom Standpunkt des Geburtsortes aus darstellt. Aus diesem Grunde ist das Horoskop geozentrisch berechnet. Der Tierkreis ist für den Astrologen ein Messkreis. Er nimmt seinen Anfang im sogenannten Widderpunkt (eine der beiden Tag- und Nachtgleichen). Hier beginnt das Zeichen Widder, das erste Zeichen der zwölf Zeichen des Tierkreises. Es ist den Astrologen seit dem Altertum bekannt, dass dieser Widderpunkt (durch eine Kreiselbewegung der Erdachse bedingt: die Präzession) bezüglich der als feststehend zu betrachtenden Fixsterne wandert, so dass sich die Tierkreiszeichen des tropischen Tierkreises nicht mit den Sternbildern des siderischen Tierkreis decken. Die in Jahrtausenden gewonnene Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Stellung der Gestirne unseres Sonnensystems im tropischen Tierkreis zu treffenderen Deutungen führt. Die Wanderung des Widderpunktes durch den siderischen Tierkreis wird allerdings mit epochalen Veränderungen auf der Erde in Verbindung gebracht. Die Dauer für einen vollständigen Umlauf beträgt etwa 26000 Jahre. Man nennt diesen Zeitraum ein platonisches Weltenjahr.

These 7

Für alle astrologischen Aussagen gilt, dass sie auf Strukturentsprechungen beruhen. Die Verwirklichung jeder Struktur ist vielfältig denkbar. Man kann beispielweise auf viele Weisen ein Dreieck zeichnen, dennoch ist ein Dreieck immer etwas anderes als ein Viereck. So auch kann jede Struktur sich zwar auf verschiedene, nicht aber auf beliebige Weise realisieren. Im Bewusstsein dieses Unterschieds zwischen Struktur und Verwirklichung löst sich der Scheinwiderspruch von Willensfreiheit und Determiniertheit: Unsere Struktur ist determiniert, in ihrer Entfaltung aber sind wir frei. Aus diesen Überlegungen ergeben sich für die Deutung klare Aussagegrenzen: So kann man keine Aussage über das Niveau (etwa der Intelligenz) eines Menschen machen, wohl aber über die Struktur (im Falle der Intelligenz etwa mehr theoretischer Schwerpunkt oder mehr Schwerpunkt auf praktischer Intelligenz etc.). Auch bei der Prognose ist nicht das konkrete Ereignis fassbar, sondern seine sich aus der Struktur ergebene Bedeutung, eine Bedeutung, die sich in verschiedenen sinngemäß gleichen Ereignissen manifestieren kann. Die Prognose muss also auf ein bestimmtes Umfeld bzw. eine Umweltsituation wie Elternhaus, soziale, politische oder andere Einbindung bezogen sein. Die Deutung des Geburtsbildes ist eine Hilfe auf dem Weg zur mehr Selbsterkenntnis und zur Bestimmung von Begabungen und Schwächen des Menschen. Diese Erkenntnis kann von der Kindheit bis zum Alter Wegweiser sein für Erziehung, Bildung und Wirkungskreis. Damit ist der Schwerpunkt der Diagnose erkennbar.

Diese Thesenaufstellung entstand in Zusammenwirkung astrologischer Vereinigungen:


Berufsordnung und Richtlinien des Deutschen Astrologen-Verbandes (DAV e.V.) für die Ausübung der astrologischen Tätigkeit

Die nachfolgenden Regelungen gelten grundsätzlich für alle ordentlichen und geprüften Mitglieder im DAV. Sofern nur eine Mitgliederart von einer Bestimmung betroffen ist, wird dies explizit definiert.

I. Ausgangslage und Aufgabenstellung

Die Astrologie nimmt eine mit dem Geburtsaugenblick gegebene Wesensstruktur des Menschen an; sie sieht in der Deutung des Horoskops (Kosmogramms) die einmalige Möglichkeit, das ursprüngliche Wesensgefüge eines Menschen zu erkennen. In unserer Zeit, in der viele Menschen häufig aus dem Gleichgewicht gebracht und in ihnen nicht wesensgemäße Rollen gedrängt sind, erwächst der Astrologie eine besondere Beratungsaufgabe, die von hohem Verantwortungsbewusstsein und absoluter Seriosität geprägt sein muss.

In der Beratung soll die Astrologin/der Astrologe die Ratsuchenden mit ihren ursprünglich gegebenen Anlagen konfrontieren und ihnen ihre Möglichkeiten aufzeigen. In diesem Sinne soll Astrologie Lebenshilfe sein.

So setzt beratende Tätigkeit der Astrologen - mag sie nun in Form mündlicher Beratung oder in Form eines schriftlichen Gutachtens erfolgen - neben menschlichem und psychologischen Verständnis ein solides astrologisches Können voraus.

II. Anforderungen

1. Der/die Astrologe/in soll gemäß der Prüfungsordnung des DAV ein gediegenes Fachwissen nachgewiesen und damit die Bezeichnung „Geprüfter Astrologe DAV/Geprüfte Astrologin DAV“ erworben haben. Für alle beratenden (ordentliche und geprüfte) Mitglieder wird keine einseitige Beschränkung auf bestimmte Schulrichtungen und Methoden der Astrologie gefordert.

2. Die schriftlichen Aussagen soll der/die Gepr. Astrologe/in DAV mit dem nach der Prüfung ausgehändigten Stempel des DAV versehen. Die ordentlichen Mitglieder können ihre schriftlichen Aussagen nach der Unterzeichnung des Gelöbnis mit dem Passus „Mitglied im Deutschen Astrologenverband“ versehen.

3. Bei astrologischen Prognosen innerhalb der beratenden Tätigkeit sollen keine Deutungsrezepte übermittelt und keine Ereignisprognosen abgegeben werden; vielmehr sind Tendenzen und Entwicklungsperioden aufzuweisen. Nie sollte der Astrologe den Ratsuchenden eine Entscheidung abnehmen, vielmehr versuchen, ihnen die zusammenwirkenden Kräfte bewusst zu machen, in einen Zusammenhang mit seinem Wesensgefüge zu bringen und seinen Gestaltungswillen zu stärken.

4. Für Honorarsätze der beratenden Astrologen lassen sich keine festen Richtlinien aufstellen; sie richten sich nach dem Können, dem Zeitaufwand, der Schwierigkeit des Beratungsfalles und der finanziellen Situation der Ratsuchenden.

5. Marktschreierische Reklame - auch solche, die besondere Leistungen für ein geringes Honorar in Aussicht stellt - ist der seriösen Astrologie unwürdig und daher unzulässig. Unter Berücksichtigung der in der Satzung festgelegten Werbemöglichkeiten gilt für alle DAV-Mitglieder das Gebot der Informationswerbung.

6. Jedes Mitglied des DAV hat das Recht und die Pflicht, bei Verstößen von Mitgliedern des DAV gegen den Grundsatz der Seriosität i.S. der Bestimmungen II Nr. 1-6 dieser Berufsordnung in der Beratungspraxis oder in der Werbung die Geschäftsstelle oder den Beirat zu benachrichtigen, so dass Maßnahmen (Warnung, Geldbußen, Ausschluss aus dem DAV) eingeleitet werden können.

III. Gelöbnis

Der DAV erwartet von seinen als Astrologen tätigen Mitgliedern, dass sie sich ihrer hohen Verantwortung bewusst sind, und veranlasst sie, das folgende verpflichtende „Gelöbnis des Deutschen Astrologenverbandes“ abzulegen.

„Ich werde meinen Beruf als Astrologin/beratender Astrologe mit Gewissenhaftigkeit, Sachlichkeit, angemessener Zurückhaltung, Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit ausüben.

Meine Deutungen und Erklärungen sind astrologisch fach- und sachgerecht begründet. Sollten sich bestimmte Aussagen auf andere als astrologische Erkenntnismittel gründen, werde ich dies den Klientinnen / Klienten offen legen.

Die Grenzen astrologischer Aussagemöglichkeiten sind mir bewusst. Moralisch wertende Urteile werde ich nicht äußern. Versuche, die Ratsuchenden zu einem bestimmten Verhalten zu drängen oder sie gar durch ängstigende konkrete Ereignisprognosen unter Druck zu setzen, werde ich unterlassen. Ich werde mich bemühen, meine Aussagen immer so zu formulieren, dass sie den Ratsuchenden Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten eröffnen und ihre Fähigkeiten stärken, eigenverantwortlich existenzielle Entscheidungen für sich zu treffen.

Niemals werde ich irgendeine Konstellation eines Horoskops als „von Natur aus schlecht oder schädlich“ hinstellen und ich will nie etwas voraussagen, was die Ratsuchende oder den Ratsuchenden als Opfer eines unabänderlichen Schicksals erscheinen lässt, am wenigsten einen Todesfall. Niemals werde ich in der Beratung Prognosen über den Todeszeitpunkt eines Menschen offenbaren.

Ich werde anvertraute Geheimnisse bewahren und das Vertrauen meiner Klientinnen und Klienten nicht missbrauchen. Ich werde diese nicht übervorteilen und auch sonst keinen unrechtmäßigen Gewinn für mich zu erreichen suchen. Dazu gehört, dass ich nicht ohne Zustimmung der Horoskopeigner im Auftrage Dritter (etwa einer Partnerin/eines Partners oder gar eines Arbeitgebers) Gutachten erstellen werde, die den Horoskopeignern zum Nachteil gereichen könnten. Auch im Falle einer Erziehungsberatung werde ich die Verletzung der Intimsphäre des Kindes auf das im Interesse des Kindes Notwendige beschränken.“


Deutschsprachige Organisationen

Deutscher Astrologen-Verband e.V.
Vorsitzender Dipl. Psych. Detlef Hover
Wilhelmstr. 11
69115 Heidelberg
Tel. +41 – (0)6221 – 182010
http://www.dav-astrologie.de
davev@t-online.de

Astrologische Studiengesellschaft Hamburger Schule e.V.
Vorsitzender Udo Rudolph
Olenland 24
22415 Hamburg
Tel: 040/4202234
http://www.hamburgerschule.de

Kosmobiologische Akademie e.V.
Vorsitzender Herbert Böss
Am Schattwald 37
70569 Stuttgart
Tel: +49 - (0)711 - 681435 <

Kosmobiosophische Gesellschaft e.V.
Manfred u. Renata Gerling
Rosenthaler Str. 52
41849 Wassenberg
Tel.: +49 - (0)2432 - 49644

API International
Präsident: Wolfhard König
Postfach 614
CH-8134 Adliswil
http://www.astro-api.ch

Schweizer Astrologen-Bund SAB
Präsident Claude Weiss
Postfach 331
CH-8042 Zürich
Tel: +41 - (0)32 - 3734237
http://www.astrologenbund.ch

Astrologische Gesellschaft Frankfurt
Dr. Peter Schlapp
Finkenhofstr. 8
60322 Frankfurt
Tel./ Fax: +49 - (0)69 - 558886
E-Mail: peter.schlapp@web.de

Förderverein Fachbibliothek Astrologie
Ulrike Voltmer
Metzer Str. 65
66117 Saarbrücken
Tel: +49 - (0)681 - 52160, Tel./Fax. priv.: +33 - 3 - 87873752
E-Mail: ffabiblio@aol.com

Astrologische Arbeitsgemeinschaft Stuttgart e.V.
Vorsitzender Dieter Gollong
Hasenbergstr. 54
70176 Stuttgart
Tel: +49 - (0)711 - 6150190
E-Mail: Dieter.Gollong@t-online.de

Kulturgut Astrologie e.V.
Vorsitzender Karsten Kröncke
Kehler Str. 40
79108 Freiburg
Tel: +49 - (0)761 - 33980 / Fax +49 (0)761 - 30730

Astroclub Zürich
Präsidentin Liduina Schmed-Kik
Hofwiesenstr. 240
CH-8057 Zürich
Tel: +41 - (0)1 - 3613186
http://www.astro-club.ch

Schweizer Astroforum (SAF)
Präsident Rolf Baltensperger
J. C. Heer-Str. 11
CH-8106 Winterthur
Tel: +41- (0)1 - 522031736
http://www.saf.ch


Literatur


Arroyo, Steffen: Astrologie, Psychologie und die vier Elemente; München 1982, Kailash-Verlag.

Bailey, Alice Ann: Esoterische Astrologie; Genf 1970, Lucis-Trust.

Huber, Bruno & Louise: Der Mensch und seine Welt; Adliswil 1975, API-Verlag.

Huber, Louise: Die Tierkreiszeichen; Adliswil 1981, API-Verlag.

Hürlimann, Gertrud: Astrologie - Ein methodisch aufgebautes Lehrbuch, Chur 1994, M&T Astroterra.

Johfra: Tierkreiszeichen; Amsterdam 1981, V.O.C.-Amsterdam.

Mertz, Bernd A.: Das Grundwissen der Astrologie, Genf 1990, Ariston.

Meyer, Hermann: Astrologie und Psychologie, München 1986, Hugendubel.

Niehenke, Peter: Astrologie - Eine Einführung, Stuttgart 1994, Reclam.

Riemann, Fritz: Lebenshilfe Astrologie; München 1980, Pfeiffer-Verlag.

Ring, Thomas: Astrologische Menschenkunde, Bd. 1-3; Freiburg 1981, Bauer-Verlag.

Rudhyar, Dane: Astrologie der Persönlichkeit; Tübingen 2001, Chiron-Verlag.

Sicuteri, Roberto: Astrologie und Mythos; Freiburg 1983, Aurum-Verlag.

Weiss, Claude: Astrologie - Eine Wissenschaft von Raum und Zeit, Wettswil 1987, Edition Astrodata.

Xylander, Ernst von: Lehrgang der Astrologie, Bern 1983, Origo-Verlag.